Grauer Star (Katarakt)
Der Graue Star ist eine der häufigsten Augenerkrankungen. Hier finden Sie Informationen zur Erkrankung, Ihrer Erkennung und Behandlung.

Grauer Star (Katarakt)

Was ist der Graue Star?

Der Graue Star ist nicht zu verwechseln mit dem Grünen Star. Außer der Namensähnlichkeit haben beide nicht sehr viel gemeinsam. Die Linse im Auge hat die gleiche Funktion wie die Linse oder das Objektiv in einem Fotoapparat. Wenn diese Linse durch Veränderung der Energie abhängigen Stoffwechsel Prozesse nicht mehr klar und schmal bleibt, sich also durch Wassereinlagerung verdickt oder eintrübt, wird das Bild unscharf, verschwommen und Farben verblassen. Man sieht wie durch einen leichten Schleier, der mit der Zeit immer dichter wird.

Auch die Blendungsempfindlichkeit nimmt durch Streulicht zu. Betroffene merken dies vor allem beim Autofahren in der Dämmerung oder Nacht. Anfangs verdickt sich die Linse oft ohne wesentlich trüber zu werden. Erstaunt berichten Betroffene dann wieder im Nahbereich besser klar zu kommen, oft sogar ohne Brille. Das liegt an der zugenommenen Brechkraft des optischen Systems (Zunahme der Mittendicke), der Betroffene wird kurzsichtig. Die Farbe der Pupille wird später heller und verändert sich von schwarz nach grau, gelblich oder weiß.

Symptome Grauer Star

Wie macht sich der Graue Star bemerkbar?

Es ist, als sähe man durch eine schmutzige Fensterscheibe oder durch einen Schleier, der allmählich immer dichter wird. Eine Blendempfindlichkeit kommt oft hinzu, die beispielsweise beim nächtlichen Autofahren störend auffällt. Diese Symptome sind typisch für den Grauen Star – die Augenärzte sprechen von der „Katarakt“. Diese entsteht, wenn die ursprünglich klare Linse des Auges trübe wird. Je nach Typ der Trübung kommt es zu verschiedenen Phänomenen:

 

Eine junge Frau wird behandelt
  • Sie werden in höherem Alter innerhalb weniger Jahre immer kurzsichtiger (ständig neue, stärkere Brillen in kurzer Zeit).
  • Sie sehen plötzlich, auch wenn Sie ein Auge zuhalten, doppelt.
  • Sie möchten ständig Ihre Brille putzen, um den Grauschleier wegzubekommen.
    Entgegenkommende Scheinwerfer blenden stark. Sie können bei Gegenlicht plötzlich nichts mehr sehen.
  • Das Lesen bei schlechter Beleuchtung und das Sehen im Dunkeln fällt immer schwerer.
  • Beim Baby meldet sich dieses natürlich nicht, hier kann nur die genaue Untersuchung des Neugeborenen rechtzeitig Klarheit bringen. Insbesondere in Familien mit angeborenem Grauen Star in der Verwandschaft ist dies wichtig. Siehe auch Vorsorge.

Von Patienten im fortgeschrittenen Stadium wird das Sehen wie „durch ein Milchglas“ empfunden.

Wodurch wird der Graue Star verursacht?

Der Häufigste des Grauen Stars hat mit dem Altern des Auges zu tun. Andere Ursachen für den Grauen Star sind unter Anderem:

  • Alter
  • Familienanamnese
  • medizinische Probleme, wie Diabetes mellitus
  • Augenverletzungen
  • Medikamente, wie Steroide
  • langfristiges Aussetzen der Augen der Sonne ohne Sonnenschutz
  • frühere Augenoperationen

Wie wird der Graue Star festgestellt?

Ob die Ursache Ihrer Beschwerden, tatsächlich ein Grauer Star ist, stellt der Augenarzt bei einer gründlichen Gesamtuntersuchung des Auges fest. Dabei kann er auch erkennen, ob noch weitere Augenerkrankungen vorliegen. Abhängig vom Untersuchungsergebnis, kann der Augenarzt abschätzen, wie sehr Sie von der Entfernung des Grauen Stars profitieren würden.

Wie wird der Graue Star behandelt?

Die einzige Methode, den Grauen Star wirkungsvoll zu behandeln, ist die Operation. Dabei wird die trübe Augenlinse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Dieser Eingriff kann in den meisten Fällen ambulant und in lokaler Betäubung ausgeführt werden. Für Sie ist die Operation nahezu schmerzlos.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Operation?

Der richtige Zeitpunkt für die Operation wird bei jedem Patienten individuell festgelegt. Ausschlaggebend ist, ob Sie durch den Grauen Star im täglichen Leben beeinträchtigt werden.

Wann und ob bei Ihnen der richtige Zeitpunkt gekommen ist, bespricht der beratende Arzt mit Ihnen im persönlichen Gespräch.

Kataraktchirurgie

Die Operation des Grauen Star (Kataraktoperation)

Für die Operation des Grauen Stares (Katarakt) stehen moderne Linsensysteme wie Blaufilterlinsen (Netzhautschutz) oder Multifokallinsen (brillenlos lesen) zur Verfügung. Nicht jede dieser Linsen ist für jedes Auge gleich gut geeignet, deshalb sind vor einer Operation sorgfältige Voruntersuchungen notwendig. Wir nehmen uns Zeit und werden Sie umfassend über die optimale Linse beraten.

Aufgrund unserer modernen Technologien kann die Operation des Grauen Stares ambulant mit lokaler Betäubung durchgeführt werden. Wie alle größeren Operationen wird die Kataraktoperation von unserem Team durchgeführt. Der Eingriff verläuft völlig schmerzfrei. In den meisten Fällen ist das Sehen schon am ersten Tag nach der Operation deutlich verbessert. Seit 2003 sind Linsen mit Blaulichtfilter verfügbar, die die Lichtbelastung der Netzhaut reduzieren und so die Schutzwirkung der natürlichen Linse simulieren.

Die Sehkraft ist einer unserer wichtigsten Sinne. Diesen zu erhalten oder wiederherzustellen ist unser oberstes Ziel – und zwar ohne unnötige Risiken.

Verflüssigung der harten Linse mit Ultraschall

Implantation der neuen Intraokularlinse (hier am Beispiel einer Multifokallinse) über einen winzigen, selbstschließenden Schnitt beim Grauen Star

Die neue Linse sitzt nun nach Entfernung der getrübten bzw. eingetrübten Augenlinse perfekt zentriert im Kapselsack

Blaulichtfilterlinsen

Die Netzhaut sollte auch nach der Operation gegen energiereiche Sonnenstrahlung geschützt werden. Dies kann am besten mit Blaufilterlinsen erreicht werden, die die Schutzeigenschaften der natürlichen Augenlinse besitzen.
Bei ungestörter Farbwahrnehmung berichten mit einer Blaulichtfilterlinse versorgte Patienten über eine deutlich verminderte Blendempfindlichkeit und ein verbessertes Kontrastsehen. Es konnte zudem gezeigt werden, dass das Wachstum von Melanomzelllinien nach Filterung des blauen Lichtanteiles signifikant verlangsamt wurde.

Blaufilterlinsen können auch mit einer zusätzlichen asphärischen Korrektur implantiert werden. Dadurch ist ein verbessertes Sehen gerade bei weiter Pupille in der Dunkelheit möglich. Der Einsatzbereich der asphärischen Korrektur liegt bei höchsten Sehanforderungen, insbesondere in der Dämmerung und bei Nacht. Optional bieten wir vor der Operation des Grauen Stars auch ein erweitertes Netzhautscreening an.

Moderne Intra­okular­linse mit multi­fokaler Optik (Multi­fokal­linse), asphärischer Ober­fläche und Blau­licht­filter für opti­malen Netz­haut­schutz

Standardlinsen

Standardlinsen sind qualitativ hochwertig, allerdings ist das Kontrastsehen unter schlechten Lichtverhältnissen mit ihnen nicht optimal. Was die Wenigsten wissen: Fast 100 % aller Patienten*innen mit Standardlinsen müssen nach der Katarakt-Operation weiterhin eine Brille tragen. Ungefähr 65 Prozent benötigen eine Brille für die Nähe und Ferne: die sogenannte Gleitsichtbrille. Circa ein Drittel benötigt nur eine Lesebrille und etwa 5 Prozent nur eine Brille für die Sicht in der Ferne.

Mit den Premiumlinsen hingegen ist ein schärferes Kontrastsehen bei Dämmerung und in der Dunkelheit als mit den Standardlinsen möglich. Darüber hinaus benötigen Patienten*innen die sich im Rahmen der Katarakt-Operation für Premiumlinsen entscheiden anschließend seltener eine Brille. Oft ist diese weitgehend überflüssig.